25 Jahre Digital Subscriber Line (DSL-) Übertragungstechnik

Abstract: Das Jahr 1986 markiert den Beginn der DSL-Übertragungstechnik, zum einen durch die Einführung von ISDN, zum anderen durch einen ersten experimentellen Leistungsvergleich von Versuchssystemen für die Übertragung von 2,048 Mbit/s über symmetrische Zweidrahtleitungen im Ortsanschlußleitungsnetz beim Forschungs-institut der Deutschen Bundespost. Das damals erfolgreiche System (2B1Q mit Noise Prediction) stellt die Grundlage für DSL-Verfahren, die auf PAM-Basisübertragung beruhen (HDSL(Europa), SHDSL, SDSL), dar.

Der Vortrag beginnt mit einem kurzen Überblick zu den Eigenschaften von symmetrischen Zweidrahtleitungen im Ortsanschluß-Leitungsnetz und deren (Nicht-) Eignung für die schnelle digitale Übertragung. Ausgehend von der Theorie zur digitalen Übertragung über stark dispersiv verzerrende Übertragungskanäle wird die Entwicklung von PAM-Basisband- und von Mehrträger-Übertragungsverfahren (Discrete Multitone, DMT) für DSL nachvollzogen. Nach einer Diskussion standardisierter DSL-Übertragungsverfahren werden aktuelle Entwicklungen wie Dynamic Spectrum Management (DSM), Interference Cancellation (IFC-DSL) und verallgemeinerte Multistandard-MIMO-DFE-Empfangsverfahren behandelt.

Bio: Johannes Huber studierte Elektrotechnik an der Technischen Universität München und erwarb 1977 dort das Diplom. Von 1977 bis 1982 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Nachrichtentechnik der Universität der Bundeswehr München und wurde 1982 zur Dr.-Ing. mit einer Dissertation zur Codierung für gedächtnisbehaftete Kanäle promoviert. Ab 1983 war er Akademischer Rat/Oberrat an dieser Universität und erwarb den Titel Dr.-Ing. habil. mit einer Monographie zur Trelliscodierung. Im Frühjahr 1991 wechselte er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an das IBM Zürich Research Laboratory. Seit November 1991 ist er Professor für Nachrichtentechnik und Leiter des Lehrstuhls für Informationsübertragung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. In den Jahren 1994-1996 war er Studiendekan der Technischen Fakultät, 1997-1999 Sprecher der Studienkommission

Elektrotechnik und 2001-2003 Sprecher des Departments Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik dieser Universität. Von 2007 bis 2009 leitete er schließlich deren Technische Fakultät als Dekan.

 Prof. Huber ist Sprecher des Elitestudiengangs „Systeme der Informations- und Multimediatechnik“ im Rahmen des Elitenetzwerkes Bayern, Beauftragter der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg für die Ferienakademie im Sarntal und Juror und Vertrauensdozent für die Bayerische Eliteakademie.

In der Forschung ist Prof. Huber unter Anderem auf den Gebieten Informations- und Codierungstheorie, Modulationsverfahren, Entzerrungs- und Detektions-verfahren für die digitale Übertragung über dispersiv verzerrende Kanäle, MIMO-Übertragungsverfahren aktiv. Er hat zwei Monographien verfasst und ist Autor und Co-Autor von ca. 260 wissenschaftlichen Beiträgen für Fachzeitschriften und zu internationalen Konferenzen. Zeitweise war er Herausgeber bzw. Mitherausgeber der Fachzeitschriften International Journal on Electronics and Communication (AEÜ) und IEEE Transactions on Communications. Er wurde für zweimal in das Board of Governors der IEEE Information Theory Society (1999 – 2001 und 2004-2006) gewählt und zudem zum Vorsitzenden des Fachausschusses 5.1 der ITG im Zeitraum 199-2001.

 Publikationen, die Prof. Huber  verfasst bzw. mit verfasst hat, wurden mit dem Preis der deutschen informationstechnischen Gesellschaft in den Jahren 1988, 2000 und 2006 ausgezeichnet. 2004 erhielt er den Innovationspreis der Vodafone-Stiftung für Mobilfunk. In den Jahren 2003 und 2010 wurde ihm der EEEfCOM Innovationspreis verliehen.

 Prof. Huber ist Mitglied des Fachausschusses 5.1 „Informations- und Systemtheorie“ der deutschen Informationstechnischen Gesellschaft (ITG), Fellow of the IEEE, Corresponding Fellow of the Royal Society of Edinburgh und ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

 

 

 

 

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